Schweden vom 15.06.2015 bis 08.07.2015

Hallo Wikinger - wir kommen!

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Am Montag, 15. Juni 2015 gegen Mittag geht es los. Wir fahren über die A9 in Richtung Berlin und dann weiter nach Rostock. Von dort fahren wir mit der Reederei TT-Line und dem Schiff "Huckleberry Finn" nach Trelleborg in Schweden.

Abfahrt ist am Montag um 23.00 Uhr. Für unsere Hunde und uns haben wir ein Zimmer auf dem Schiff gebucht, damit wir am Dienstag gegen 5.30 Uhr relativ ausgeruht den ersten Tag in Schweden geniesen können.


Montag - 15. Juni 2015

Die Anreise bis Rostock war relativ problemlos, bis auf eine Vollsperrung der Autobahn ca. 60 km vor Rostock. Diese kostete uns ca. 1 Stunde Umweg, sodass wir dann doch nicht mehr soviel Zeit bis zur Abfahrt hatten.

Mit unseren Hunden hat alles bestens geklappt. Wir hatten das Zimmer 5005 auf Deck 5. Leinen los um 23.00 Uhr. 20 Minuten später hatten wir die Lichter des Hafens hinter uns gelassen. Ruhe kehrte ein und wir konnten auch schlafen. Bis um 4.30 Uhr der Bordlautsprecher verkündete, dass das Frühstück auf Deck 6 bereitstand. Ankunft in Trelleborg und somit in Schweden war gegen 5.15 Uhr. Pünktlich um 5.30 Uhr fuhren wir vom Schiff.


Dienstag - 16. Juni 2015

Ausgeruht fühlte sich anders an. Deshalb wollten wir heute auch nicht mehr viel unternehmen und fuhren ca. 20 km zum WOMO-Stellplatz "Kämpinge Strandbad". Ein großer Stellplatz unter Bäumen. Hier ruhen wir uns aus und bleiben bis zum nächsten Tag.


Mittwoch - 17. Juni 2015

Schon etwas besser ausgeruht geht's heute erst nach Malmö. Hier waren wir bereits schon einmal im Jahr 2008. Die Innenstadt ist immer noch wunderschön.

Nach rund 2 Stunden Stadtbummel geht es weiter in Richtung Norden. Leider fängt es nun auch etwas zu regnen an. Wir machen unterwegs einen Abstecher zu zwei Schlössern der Familie Trolle. Zum einen "Schloß Trolleholm" und zum anderen "Schloss Trollenäs" (Bild).

Dann ging es durch eine wunderschöne Landschaft zu zwei Seen, dort wollten wir übernachten. Leider hing dort ein Schild "Keine Übernachtung für Wohnmobile". Sch...ade. Also fuhren wir wieder Richtung Meer und übernachteten bei Sturm und Regen in der Bucht Ängelholm - Ranarp.


Donnerstag - 18. Juni 2015

Wir haben lange geschlafen und gut gefrühstückt. Um 13.45 Uhr Weiterfahrt in Richtung Halmstad. Biegen aber 15 km vorher nach Nordosten in Richtung Vra ab. Unterwegs begegnen uns ... ... ... NICHTS. Außer ein Reh und ein Hase. Wir sehen viele verlassene Häuser und vieeeeeel GRÜN. Weiter geht es zu unserem heutigen Übernachtungsziel - der Campingplatz von Bolmen. Direkt am See gelegen - einfach schön! Hier entdecken wir auch einen wunderschönen "Carl-Larsson"-Hof mit Stallungen und einem Weg zum Haus eingeramt von zwei alten Steinpfosten. Ein wirklich schöner alter Hof.

Moses möchte auch ein Stück "Gesundheitskuchen"

Uns geht's gut!


Freitag - 19.06.2015

So ... nun kommt ein wunderschöner Tag - hätten wir so nicht gedacht.

Vorbei an Lupinen in einer Farbenpracht, Wollgräsern und Birkenwäldern - auf Straßen, die nur befestigt sind - und Kirchen mit schmiedeeisenen Kreuzen.

Vorbei an einem krummen Stein, der an eine alte Frau erinnert, die der Schlag getroffen hatte, als sie von der Kirche heimging.

Vorbei an einem alten Gehöft zu einem schönen Badestrand am Bolmensee, in dem sich unsere Wauzis austoben können.

Auch beim Grabfeld "Bedjaror", Steinkreise, Dolmen und ein Friedhof der Jahrzeitenwende.

Und immer wieder diese roten, wunderschönen Häuser. Alle stehen sie da und wir wissen nicht wie oft wir schon ein "Oh" und "Schau mal" staunend über unsere Lippen kommen.

Wir wären gerne an diesem schönen Bolmensee geblieben, aber es gibt in Schweden nicht nur diesen See. Ja ... so kamen wir dann auf den Wanderparkplatz "Simlangsgarden" an.


Samstag - 20.06.2015

Hier machen wir eine Wanderung in einem Märchenwald mit bemoosten Waldboden und Felsen, einem rauschenden Bergbach und Sonnenstrahlen, die mystistisch das Sonnenlicht zeichnen.

Weiter geht es Richtung Arstad zum Hinkelstein-Zwillingspaar, einer Hinrichtungsstätte von "Hagbard" - ein norwegischer Wikingerprinz, der unerlaubter Liebe zur Königstochter "Signe", sich in Frauenkleidern in ihr Gemach schlich. Deshalb wurde er zwischen den beiden Hinkelsteinen erhängt.

Weiter durch Falkenberg, das noch eine alte Zollbrücke hat und durch Göteborg an der Bohusfestung vorbei zum Alevatten-See.

Hier bleiben wir zwei Nächte. Ein sehr großer See, der rotbraun schimmert. Es gibt überall Ruhebänke und Feuerstellen. Wir essen unten am See bis uns die Mücken auffressen. Danach gehen wir nochmal Gassi und Reiner stolpert über ein Wurzel und schlägt sich seine Stirn auf. Nun ist er mit drei diagonalen Furchen gekennzeichnet. Die Kriegsbemalung der Apachen ist ein Scheißdreck dagegen.

Übrigens war hier in Schweden "Midsommer"-Nacht. Die blonden Mädchen hatten Blumenkränzchen auf dem Kopf. Familien legten Blumenkränze am See ab und gingen im See baden, obwohl das Wasser sehr frisch war. So wird hier die Tradition am Leben erhalten.

Dies ist das Symbol für die Midsommer-Nacht.


Sonntag - 21.06.2015

Heute ist Wandertag. Nach ausgiebigem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Es folgt eine traumhafte Wanderung durch Wald, Moos, Bäche, zwei wunderschöne Seen, die oben am Berg gegenüber liegen, und wieder zurück zu unserem Bobberla. Da es uns hier so gut gefällt, fahren wir nur ein kurzes Stück weiter und bleiben noch eine Nacht am See. Natürlich wieder mit Traumblick.


Montag - 22.06.2015

Wir fahren weiter über die Tjörnbron-Brücke und sind nun auf der Insel Tjörn.

Hier sehen wir das erste Mal etwas von der Schärenlandschaft. Die Landschaft ist nun wieder ganz anders. Unheimlich viele Felsen, dazwischen Häuser, die nun immer mehr weiß angestrichen sind. Auch die schönen Birken sind nun fast alle weg und es gibt vermehrt Kiefernwälder. Und immer, wenn wir das Meer sehen, schauen Buckel hervor. Steine und Felsen, die wie Walrücken aus dem Meer blicken. Diese sind auch von einer besonderen Farbe - rotbraun gescheckt. Bis jetzt sehr karg.

Doch dann kommt der letzte Zipfel - Molösund. Es begrüßt uns eine weiße Kirche mit einem sehr alten Friedhof. Und dann folgt eine kleine schöne Hafenortschaft. Kleine Häuser, meistens weiß, ineinandergeschachtelt, geschmacklich wie ein gemaltes Bild, in dem alles zusammen passt. Das Meer mit den kleinen Fischeranlegestellen, ein kleiner Jachthafen und die kleinen Felsflecken und Buckel aus dem Meer. Wieder einmal ein Traum für einen Nachmittag und wir haben auch ganz frischen Fisch bekommen.

Danach fahren wir wieder durch Felsentäler und machen Inselhopping. Dreimal gehts mit der Fähre (!!!kostenlos!!!) von einer Insel zur anderen.

Schließlich erreichen wir den Campingplatz "Johannesvik" in Kungshamn. Ein riesengroßer Platz, aber super unterteilt. Auf einem Areal, das alles beinhaltet. Von Felsen umringt, eine Parkanlage, auf den anderen Seite Urwald. Unzählige Spazierwege - einfach Super.


Dienstag - 23.06.2015

Wir fahren an der Küste entlang in eine wieder mildere Landschaft. Die Häuser werden wieder rot und Birken gibt es auch wieder. Das Meer und der Himmel sind blau.

An Fjällbacka vorbei kommen wir zu den Felszeichnungen in Tegneby. Hier sind in Felsen Krieger, Schiffe, Tiere und Menschengestalten eingeschlagen. Diese stammen aus der Bronzezeit und wurden zur besseren Sichtbarkeit rot ausgemalt.

Nun geht's zum Elchwasserfall in Vassbotten. Normalerweise schaut man zu einem Wasserfall hoch, wir landen aber auf dem Parkplatz oberhalb des Wasserfalls und können diesen nun von oben betrachten. Über eine kleine Holzbrücke gelangen wir auf diesem Weg auch noch kurz nach Norwegen und so können wir mitten im Wald stolz unseren "Norwegen-Aufkleber" auf's Bobberla "bichen".

Auf der Weiterfahrt zum Elchpark machen wir Pause an einem kleinen See und unsere Wauzis können ausgiebig baden. Krümel bleibt an einer Seerose hängen und hat große Mühe, sich selbst wieder davon zu befreien. Übernachten werden wir auf dem Stellplatz in Ed am See Lilla Le.


Mittwoch - 24.06.2015

Der Elchpark "Dalslands Moose Ranch" bei Ed ist ein einzigartiges Erlebnis. Jaaaaa - wir konnten diese lieben Tiere sogar berühren. Ihre Geweihe sind weich wie Moos und die Elche bewegen sich tapsich wie Moses. Eine Mutterkuh hat zwei Junge und auch diese waren ganz zutraulich zu ihrem Pfleger. Am liebsten essen die Elche Äpfel und ihre Babys Bananen. Lange haben wir sie beobachtet und sie könnten einem Leid tun, da sie eingesperrt sind. Aber die andere Seite ist die, wären sie in der Wildnis, würden schon viele von ihnen nicht mehr leben, da jeder vierte Elch im Herbst geschossen wird. Ach noch was - man unterscheidet die männlichen Elche mit schwarzem Po und die weiblichen mit weißem Po.

Weiter geht's nach Bäckefors. Dort überraschen wir doch tatsächlich die Brüder "Mabäcker" bei ihrer Arbeit. Es handelt sich um eine alte Nagelschmiede. Jeder einzelne Nagel wird handgefertigt. Es ist eine sehr heiß und unheimlich laut. Deshalb tragen beide auch einen Gehörschutz.

Wir kaufen einige der handgefertigten Nägel und verabschieden uns in Richtung des Wanderparkplatzes "Karl VII Väg". Ein kleiner Trampelpfad führt uns durch Wiesen, blühende Blumen, roten Häusern, durch Wald mit glitschigen großen Felsen. Natur pur !!!

Die Nacht verbringen wir bei einer kleinen Schleuse in Upperrud.


Donnerstag - 25.06.2015

Also das ist Dalslands kleine Schleuse "Upperrud". Zwar direkt an der Straße, aber hier ist kein Verkehr. Ein Blick morgens aus dem Fenster und man glaubt in der Karibik zu sein. Es geht ein leichter Wind und das erste Boot wird durchgeschleust. Erst bimmelt es, dann klingelt es und dann geht die Brücke hoch. Freie Fahrt voraus.

So nun ist wieder Wandertag. Gott sei Dank wussten wir nicht, wie lange unsere Wanderung werden würde. Wir glaubten nämlich, auf einem Rundwanderweg zu sein. Rundwanderweg vielleicht schon, aber vielleicht auch zig Kilometer. Wir haben es nicht herausgefunden, da wir nach etwas mehr als 2 1/2 Stunden Fußmarsch noch immer vom Womo weggelaufen sind. Also wir wanderten den Pilgrimsleden-Wanderweg bergaufwärts. Oben angekommen hatten wir einen fantastischen Rundumblick über Wälder und Seen, sogar den riesigen Vänernsee konnten wir sehen und eine große Sand- und Kiesgrube, die noch sehr weit entfernt war. Wieder abwärts kommen wir an Ameisenhügel, an Schwarzbeergestrüpp und an den Überresten zweier Häuser vorbei. Hier nehmen wir einen alten Eimer ohne Boden und einen alten eisernen Topf mit Löchern mit, da wir ja denken, dass es nicht mehr weit zu unserem Bobberla ist. Und was ist? Wir sind nach einiger Zeit bei der Sand- und Kiesgrube - also noch weiter weg vom Womo. Langsam glauben wir nicht mehr an den Rundwanderweg. Topf und Eimer werden zu beschwerlich und bleiben zurück. So laufen und laufen und laufen wir nun eine befestigte Straße zurück. Dieses Mal zwar leichter, aber der Weg ist noch weit. Nach insgesamt gut 5 Stunden Fußmarsch kommen wir geschafft, aber erleichtert bei unserem Bobberla an. Jetzt gibt's einen frischen Kaffee mit Gebäck, etwas Ruhezeit und wir vollenden die Homepage bis zum heutigen Tag.


Freitag - 26.06.2015

Nach dem Frühstück machen wir nochmals einen Abstecher zur Sandgrube, um die am See zurück gelassenen Fundstücke abzuholen.

Danach fahren wir weiter nach Haverud, um das 1868 gebaute "Akvädukt" und die Schleusenkammern zu sehen. Es verbindet das reißende Gefälle des Upperudsälvs mittels einer Kanalbrücke (Akvädukt), die dann in drei Schleusen zum Österbosjo (hier waren wir die letzten Tage) hinabführt. Hier werden Jachten, Hausboote und Kajaks weiterbefördert.

Wir fahren weiter nach Jönköping, wo wir uns in einem Waldstück und zufällig wieder mal bei einem riesigen Steinhügel, der ein Grab ist, die Nacht verbringen. Bei diesem Hügel dachten unsere Vorfahren, dass ein Drache dort begraben liegt. Deshalb wurde er zum Teil zerstört.


Samstag, 27.06.2015

Über Mariannelund fahren wir nach Rumskulla auf den Katthulthof. Ja - und nun stehen wir auf dem Hof von Michel und Ida bei dem Dorf Gibberyd. Hier scheint die Zeit, in der Michel von Lönneberga seine Streiche gespielt hat, stehen geblieben zu sein.  So ein schöner Hof, der seit dem 19. Jahrhundert derselben Familie gehört. Ein Hof umgeben von Kirschbäumen und Flieder. Außer ins bewohnte Haupthaus dürfen wir überall hinein. Ins Klo, wo Michels Vater eingesperrt war. In Knecht Alfreds Hütte, in den Erdkeller und in den Tischlerschuppen, in dem Michel viele Holzfiguren schnitzte und voraus immer ein lautes Miiiiiichel zu hören war. Katthult wird bewahrt, wie es damals war. Wir haben uns hier soooo wohl gefühlt.

Doch mussten wir irgendwann weiter, machten jedoch noch nahe dem Hof eine Kaffeepause. Dort begegneten wir sehr neugierigen Kühen.

Unser Übernachtungsziel war heute der Campingplatz in Vimmerby. Der Ort wo Astrid Lindgren ihre Kindheit verbrachte.


Sonntag, 28.06.2015

So - nun gehen wir zuerst zum Grab von Astrid Lindgren. Hier hat sie ihre letzte Ruhe bei ihren geliebten Eltern gefunden. Es liegt ein Stein aus NÄS mit ihrem Namen darauf.

Danach fahren wir nach NÄS, das mitten in Vimmerby liegt - früher aber ein Vorort war. Hier können wir das rote alte Geburtshaus von Astrid Lindgren sehen.

Das neuere gelbe Haus, das ihre Eltern später bauten und wohnten. Es war die Vorlage für das Pippi-Langstrumpf-Haus. Daneben steht auch der berühmte Limonadenbaum.

Das rote Haus kaufte Astrid Lindgren in den 60er Jahren und setzte es in den Ursprungszustand ihrer Kindheit zurück. Die Küche mit dem großen Tisch, an dem immer bis zu 20 Leuten saßen (Großeltern, Eltern, Kinder, Mägde und Knechte), die Truhenbank in der zwei Mägde schliefen (wie bei Michel), in der Landstreicher immer willkommen waren. Die Schlafstube mit dem Bett, in dem Astrid und ihre Geschwister geboren wurden, in dem sonst immer ihr Vater mit einem Kind schlief, in dem die Mutter auf dem Sofa mit dem jeweils jüngstem Kind nächtigte. In dieser Schlafstube spielten die Kinder "Nicht den Boden berühren". Sie hüpften vom Bett an die Tür auf den Kamin auf die Truhe an die Tür zum Sofa an die Tür zum Sekretär zurück ins Bett - und dann ging es von vorne los. Daraus entstand die Szene als Pippi die Wand entlang lief. Dann die gute Stube, die nur zu Weihnachten und wenn Besuch kam, benutzt wurde. Hier treffen sich heute noch die Nachkommen der Familie und feiern jeden Jahr Weihachten. Die beiden Häuser sind auch heute noch im Besitz der Familie. Eine so schöne Erinnerung an diese so ganz normale Frau, die ihr Leben mit offenen Augen sah und mit ein bisschen Fantasie niederschrieb. Schweren Herzens trennten wir uns von diesem schönen Ort und schauten uns noch die Kulisse von Bullerbü an, die wenige Kilometer vor Vimmerby liegt. Auch hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Und auch hier ist das mittlere Haus das Haus der Großeltern väterlicherseits. Auch diese Häuser sind alle noch bewohnt.

DANKE Astrid Lindgren für diese schönen Bücher und Filme. Wir wünschen uns für unsere Enkel und Urenkel viel Freude, Spannung und Neugier beim Lesen. Natürlich in der Hoffnung, die Gabe lesen zu können auch genutzt wird.
Zur Übernachtung fuhren wir anschließend ins Naturschutzgebiet Gransö bei Västervik.

Västervik


Montag, 29.06.2015

Hier machten wir eine schöne Wanderung durch den Wald, über Felsen an der Ostseeküste entlang zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Danach ging es weiter nach Stensjö bei Dragskär. Ein Ort, wie Anfang des 20. Jahrhunderts, ein Bild von Schweden, wie man es sich vorstellt. Ein Haufen rot gestrichener Häuser, mit Birken, Eichen, Kieselwegen, Holzzäunen, Steinen und einem See. Das erste Mal urkundlich erwähnt als Einzelhof 1351. Im 19. Jahrhundert wurde es zum Dorf mit bis zum 165 Einwohnern. Im 20. Jahrhundert verfiel es durch das Zusammenlegen von Höfen und wurde stillgelegt. 1960 von Vitterhetsakademien gekauft und über Jahre restauriert. Der Boden von Stensjö hat besondere ökologische Eigenschaften, da bis zum heutigen Tag weder Kunstdünger noch chemische Präparate eingesetzt wurden. Hier lebt eine Bauernfamilie in drei Häusern. Die Schweine, Rödkulla (alte einheimische Rinder), Hühner (die Eier schmecken übrigens fantastisch), Schafe und Pferde können hier noch völlig frei und für uns normal leben.

So fahren wir nun weiter und kommen zum Wanderparkplatz ins Naturreservat Lövö. Hier übernachten wir.


Dienstag, 30.06.2015

Wildgänse und schwarze Schwäne fliegen über uns. Kühe, die uns neugierig begrüßen und viele, viele Ameisenhaufen, Wacholderbüsche, riesige Eichen, ein Eulenbaum, Steinhaufen und unendliche Weidezäune können wir hier sehen. Natur pur!

Zugang zum Wanderweg und zur Weide

Weiter geht es zur Nachbarinsel Oknö. Eine schöne Ferieninsel, die uns etwas an Dänemark erinnert. Übernachten werden wir in Ryssbylund. Ein kleiner Badeplatz auf einer kleinen Meerzunge und unser Stellplatz für die Nacht auf einem Stückchen Erde, nicht breiter als 100 m. Links und rechts das Meer. Mal schauen, ob es hält.


Mittwoch, 01.07.2015

Wir fuhren nach Kläckeberga, um uns dort wieder einmal eine schöne Kirche mit einzelnem Glockenturm anzusehen. Auf einem kleinen Spaziergang haben wir noch einen schönen Fluß entdeckt.

Dann ging es weiter Richtung Nybro zur Glashütte Pukeberg. Hier schauten wir einem Glasbläser bei der Arbeit zu.

Danach fuhren wir weiter nach Kalmar und sahen das gewaltige Renaissanceschloss mit großen Parkanlagen und das alles direkt am Meer.

Wir überquerten die Ölandbrücke, die direkt von Kalmar nach Öland führt. Sie ist eine der längsten Straßenbrücken Europas mit 6,070 km Länge und wurde 1972 gebaut.

Unser Weg führt uns zu einem Wanderparkplatz bei der Ismanstorpsborg. Durch einen Waldweg kommen wir an eine Lichtung mit beeindruckenden Überresten einer Festungssiedlung aus dem 6. Jahrhundert. Sie besteht aus einem Ring mit 9 Durchgängen, im inneren befanden sich rund 80 Häuser.


Donnerstag, 02.07.2015

Auf der Fahrt Richtung Norden sehen wir immer wieder zahlreiche Bockwindmühlen, von denen es auf Öland noch ca. 300 gibt. Früher im 19. Jahrhundert waren es bis zu 2.000 Stück.

Wir kamen nach Karehamn, eine sehr schöne Bucht mit sehr schönem Hafen und einem Womo-Stellplatz, der uns aber zu überlaufen war. Aber wir konnten dort kostenlos die Ver- und Entsorgung durchführen. In Lyckesandvaj, in einem wunderschönen Teil der Böda-Bucht, liefen wir im weißen Sand den Strand entlang.

Auf Ölands Norre Udde mit seinem Leuchtturm "Der lange Erik" übernachteten wir direkt am Strand mit herrlichem Sonnenuntergang um 21.50 Uhr. Auf der gegenüberliegenden Seite war zugleich der Mondaufgang zu bewundern.


Freitag, 03.07.2015

Wir möchten zurück auf's Festland, da die Insel durch die Ferien der Schweden und dem kommenden Wochenende sehr überlaufen ist, kommen aber noch an Borgholm vorbei und können einen Blick auf die ehemaligen Behausungen der schwedischen Könige werfen. Eine riesige Ruine von Borgholms Slott aus dem 12. Jahrhundert, die einst als Bollwerk gegen Dänemark errichtet, verlor aber die Bedeutung und es gefiel dem König in den Schössern von Stockholm ohnehin besser. 1806 vernichtete ein Brand die gesamte Einrichtung und nur die mächtigen Mauern blieben erhalten.

Auf dem Weg zum Festland bewunderten wir riesige knallrot blühende Mohnfelder.

Übernachtet haben wir in der Nähe von Ruda am See Stora Sinnern.


Samstag, 04.07.2015

Früh haben wir schön gebadet und den restlichen Tag haben wir es uns am See gut gehen lassen.


Sonntag, 05.07.2015

Abfahrt Richtung Älghult. Unterwegs sehen wir sehr viel Wald und einsame Häuser. Über Lenhovda kommen wir nach Kosta. Hier kommen wir zu einem sehr schönen Campingplatz, an dem wir nur Ent- und Versorgen wollen. Also fragen wir an der Rezeption höflich nach, ob dies möglich ist und was wir dafür bezahlen müssen. Wir können in den Campingplatz durchfahren und es kostet auch keine einzige Krone. Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals recht herzlich beim Campingplatz in Kosta bedanken. Weiter geht's zu einer Glasbläserei in Kosta. Sehr schöne Ausstellungsstücke und es gibt auch einen tollen Laden, wo man die Produkte kaufen kann.

Unser Fahrt geht weiter nach Sölvesborg und natürlich kommen wir an einem privaten Loppis (Flohmarkt) vorbei, wo wir einige schöne Dinge finden und auch mitnehmen. In Sandviken, das direkt am Meer liegt möchten wir übernachten, werden jedoch von einem unfreundlichen Schweden vertrieben. Also fahren wir nach Bromölla und übernachten auf einem Rastplatz.


Montag, 06.07.2015

Am Morgen geht die Fahrt weiter nach Kristianstad. Dort machen wir einen Stadtbummel.

Als nächstes kommen wir nach Kivik und haben hier einen wundervollen Blick auf offene Meer.

Als wir mit den Hunden spazieren gehen merken wir, dass es einen Weg nach unten zum Meer gibt. Also nichts wie runter und ab geht es für unsere Hunde ins Wasser.

Nach einer Weile laufen wir wieder zurück zum Womo und fahren weiter zu unserem Tagesziel nach Knäbäkshusen. Knäbäkshusen, ein aus alten zusammengetragenen Häusern Schwedens, wurde dort ca. 200 m vom Meer aufgebaut. Leider dürfen dort Hunde nicht an den Strand.


Dienstag, 07.07.2015

Letzter Tag in Schweden :-((
Am frühen Morgen können wir schöne Bilder der aufgehenden Sonne am Meeresstrand einfangen.

In Simrishamn kauften wir uns Brötchen, schauten uns die kleine Hafenstadt an und fuhren weiter nach Käseberga. Wir kamen an roten Mohnfeldern und gemauerten weißen Häusern vorbei. Hier sind auch nur noch wenige Birken und diese schönen falunroten Häuser sind weg, dafür ist das Meer wieder ein Traum.

In Käseberga laufen wir ein ganzes Stück hoch und werden dafür mit einem wundervollen Blick aufs Meer und auf das Grab von "Ales stenar", das Grab vom Wikingerfürsten Ales belohnt (1400 Jahre Stonehenge). Die Männer von "Ales" haben mit 58 Findlingen die Form seines Schiffes nachgebildet - sehr beeindruckend! Ein steife Brise rüttelt an uns, aber wir wagen es vor bis an den Rand und hier geht es sicher 30 m abwärts zum Meer. Wir laufen weiter zum kleinen Käseberga-Hafen und kaufen uns dort fangfrischen Fisch. Mmh - der ist immer gut.

Dann geht es weiter zu Kurt Wallander nach Ystad. Den haben wir zwar nicht gesehen, aber dafür eine wunderbare Altstadt mit viel Fachwerk, bunten Häusern, vielen Rosen und Stockrosen in allen Farben. Mittelpunkt ist der Markt "Stortorget". Hier sitzen wir in der Sonne und essen mal gebackenen Hering. Also so was Gutes!

Weiter geht's nach Smygehamn mit 55°20'30" der südlichste Punkt Schwedens. Ja und nun geht unser Weg nach Trelleborg, wieder auf dem Stellplatz, der schon bei unserer Ankunft vor 3 Wochen so schön war. Morgen früh um 00.45 Uhr geht unsere Fahrt wieder zurück übers Meer nach Rostock. Wir mussten uns heute leider von diesem wunderbaren Urlaubsland verabschieden. Es war noch einmal ein wundervoll schöner und sonniger Tag und die Zeit verflog nur so. Sicher kommen wir wieder, da wir noch vieles entdecken wollen.


Fazit unsere Schwedenreise

  • Tolles Wetter - wir hatten echt Glück
  • Im Landesinneren war es schöner für uns, die Landschaft, weniger Leute, die Häuser, Seen, die Wälder - einfach ein Traum
  • Die Mücken - eine Katastrophe - am Meer schwirrten sie weniger umher
  • Tiere - Rehe und Hasen liefen auf den Straßen und Wegen umher - Elche sahen wir nicht in der Freiheit, dafür Spuren von ihnen auf unseren Wanderungen
  • Wanderungen - kurz gesagt - einzigartig, einfach nur Klasse
  • Anfangskilometerstand: 27.679 km - Endkilometerstand: 31.473 km - Anfahrt nach Rostock und Rückfahrt 1.082 km - gefahren in Schweden 2.712 km.

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